Der gestörte Bauablauf am praktischen Beispiel

Jahrelange Verzögerungen, Milliardenmehrkosten, vernichtende mediale Berichterstattung und öffentlicher Vertrauensverlust bei der Elbphilharmonie, dem Flughafen Berlin Brandenburg oder Stuttgart 21 zeigen exemplarisch die Folgen gestörter Bauabläufe.

Doch nicht nur Großprojekte sind vom gestörten Bauablauf betroffen. Ursachen wie fehlende oder fehlerhafte Planung, verspätete Entscheidungen oder Lieferengpässe führen bei viel zu vielen Bauvorhaben zu Verzögerungen, Mehrkosten und oft auch rechtlichen Auseinandersetzungen. Der Projekterfolg wird massiv gefährdet. Die größte Herausforderung für die Beteiligten liegt in der frühzeitigen Erkennung, der rechtssicheren Dokumentation und der strukturierten Aufarbeitung derartiger Störungen. Auch wenn Bauprojekte Unikatcharakter haben, die Probleme bei denselben wiederholen sich. Oft unnötig und vorhersehbar.

Die Lehrveranstaltung vermittelt den Studierenden die rechtlichen Grundlagen und befähigt diese, Ansprüche auf Vergütung, Schadenersatz oder Entschädigung korrekt abzuleiten. Ergänzend werden baubetriebliche Methoden zur Berechnung von Bauzeitverlängerungen und deren finanziellen Folgen vorgestellt. Anhand eines praxisnahen Beispiels wird der Zusammenhang zwischen Störung und Auswirkung nachvollziehbar gemacht und gemeinsam die Umsetzung konkreter Forderungen erarbeitet.

Inhalte:

  • Vereinbarung von Ausführungsfristen
  • Planung des Bauablaufs
  • Baubegleitende Dokumentation
  • Feststellung der eingetretenen Störung
  • Anzeige der Behinderung
  • Abmeldung der Behinderung
  • Ermittlung der in Betracht kommenden Anspruchsgrundlage(n)
  • Herausarbeiten der Tatbestandsmerkmale der jeweiligen Anspruchsnorm(en)
  • Auswahl Anspruchsgrundlage(n) und Zuordnung der tatbestandsausfüllenden Tatsachen
  • Berechnung und schlüssige Begründung von Bauzeitverlängerung und monetären Ansprüchen