Kritische Sozialarbeit in der Postmigrationsgesellschaft

Seit dem langen Sommer der Migration 2015 finden täglich politische und gesellschaftliche Debatten um Asyl und Migration und einhergehend um die Integration von „Fremden“ in die Gesellschaft statt. „Integration“, so tragend der Begriff für die Debatten auch ist, bleibt dabei ein weitestgehend unbestimmter Begriff und damit auch welche Leistung erbracht werden muss um als Zugewanderter integriert zu sein, gleichzeitig werden Partizipationsprozesse von „Ausländern“ (i.S.d. Gesetzes) vom Asyl- und Ausländerrecht und daraus aufbauenden Behördenprozessen auf spezifische Art und Weise verhindert oder auch ermöglicht. Durch die Fluchtmigration aus der Ukraine haben diese Debatten eine erneute Wendung genommen

Im Seminar beleuchten wir das „Othering“ in der Migrationsgesellschaft, d.h. Prozesse der Ein- und Ausgrenzung bestimmter Menschen(gruppen) aus der eigenen; beziehungsweise der Konstruktion „des Migrationsanderen“ (Mecheril). Dabei erörtern wir bestimmende Kategorien der Unterscheidung, wie Herkunft, Sprache, Religion, Gender und diskutieren praxisnah wie sich eine kritische Sozialarbeit zwischen gesellschaftlichem Auftrag und individuellem Wohl positionieren sollte.