Inhalt
Demografische Prozesse und Migration tragen zu einer kulturell diversen Bevölkerung bei. Im beruflichen Kontext führt Globalisierung zur Internationalisierung von Unternehmen und der Wertewandel bringt eine Pluralisierung der Gesellschaft mit unterschiedlichen Lebensmodellen mit sich. Damit einher gehen neue Impulse und Eindrücke, die sowohl unser Denken als auch unsere Werte sowie Normen und schließlich unser individuelles Verhalten beeinflussen. Perspektivenvielfalt, empathisches Verhalten gegenüber unterschiedlichen Ansichten und Meinungen sowie das Leben wahrer Inklusion und Schaffung von Chancengleichheit werden vor diesem Hintergrund eine wesentliche Kompetenz – im privaten, aber auch beruflichen Kontext.
Kompetenzorientierte Beschreibung der Lernziele
Kenntnisse:
Die Studierenden
- erarbeiten sich die (sozial-)psychologischen Grundlagen aus dem Bereich Diversität und Inklusion, darunter die Theorie zur sozialen Identität, Vorurteile und Stereotype, Attributionsfehler (Unconscious Bias), Privilegien sowie Diversity Management im Unternehmen
- sind sich der Anwendungsfelder im beruflichen und privaten Kontext bewusst
- verstehen aktuelle Befunde der sozialpsychologischen Forschung (z.B. Auswirkungen der Verwendung des generischen Maskulinums)
Fertigkeiten:
Die Studierenden
- wenden sozialpsychologische Theorien im Bereich Diversität und Inklusion auf Fallbeispiele an
- ordnen sozialpsychologische Forschungsergebnisse ein, übertragen diese auf relevante Fragestellungen und leiten Handlungsempfehlungen für die Praxis ab
- analysieren menschliches Verhalten und Erleben in sozialen Kontexten und erkennen sozialpsychologische Verzerrungen (z.B. „Unconscious Bias“)
Kompetenzen:
Die Studierenden
- reflektieren eigene Kognitionen, Emotionen und Verhaltensweisen vor dem Hintergrund sozialpsychologischer Phänomene und Erkenntnisse im Zusammenhang mit Diversität und Inklusion
- reflektieren die eigene Sozialisation sowie Privilegien und üben sich in Perspektivübernahme
- entwickeln Handlungsansätze und Strategien wie sie einen individuellen Beitrag zu einem inklusiven und empathischen Miteinander in der Gesellschaft leisten können
- entwickeln und üben Gesprächs- und Argumentationstechniken, um sich in diskriminierenden Situationen zu positionieren, erproben diese und geben sich gegenseitig Feedback
Verwendete / Empfohlene Literatur
- Allport, G. W. (1971). Die Natur des Vorurteils. Kommentiert von Graumann, C. F. (Hrsg.) Köln: Kiepenheuer & Witsch
- Bramesfeld, K. D. & Good, A. (2016). C’est la vie! The game of social life. Teaching of Psychology, 43(4), 294–304. https://doi.org/10.1177/0098628316662758
- Genkova, P. & Ringeisen, T. (Hrsg.). (2016). Handbuch Diversity Kompetenz: Band 1: Perspektiven und Anwendungsfelder (1. Aufl.). Springer Fachmedien Wiesbaden.
- Genkova, P., Semke, E. & Schreiber, H. (Hrsg.). (2022). Diversity nutzen und annehmen: Praxisimplikationen für das Diversity Management. Springer Nature.
- Kutlaca, M., Radke, H. R. M., Iyer, A. & Becker, J. C. (2020). Understanding allies’ participation in social change: A multiple perspectives approach. European Journal of Social Psychology, 50(6), 1248–1258.
- Parkinson, B. (2014). Soziale Wahrnehmung und Attribution. In K. Jonas, W. Stroebe, M. Hewstone (Hrsg.) Sozialpsychologie (S. 65-106). Heidelberg: Springer
- Voß, E., Würtemberger, S. (2023). Vielfalt im Employee Lifecycle. Diversity Management in HR-Prozessen. Springer Gabler: Wiesbaden
- Dozent/in: Carolin Adam
- Dozent/in: Susanne Hembd-Peuse