Im Modul Handlungsfeld 1 lernen die Studierenden praxisorientiert die sozialarbeiterische Tätigkeit an der Schnittstelle von Kinder- und Jugendhilfe und Schule kennen. Kennzeichnend für dieses Handlungsfeld ist, dass die Begriffe Schulsozialarbeit, Schulsozialpädagogik, Jugendarbeit bzw. Jugendsozialarbeit an Schulen oft synonym verwendet werden, obgleich sich dahinter teilweise verschiedene Konzepte verbergen. Gemeinsamkeiten und Unterschiede der jeweiligen Tätigkeitsbereiche werden  vorgestellt; insbesondere wird auf die Besonderheiten der bayerischen Angebotslandschaft eingegangen. 

Die Studierenden befassen sich damit, wie die soziale Arbeit in Schule und Kinder- u. Jugendhilfe eingebettet ist und darauf aufbauend mit den Aufgaben, rechtlichen Grundlagen, Fördermodalitäten sowie Kooperationsmodellen dieses vielseitigen Angebots. Neben der theoretischen Einführung werden die Studierenden handlungspraktisch in die für diese Tätigkeitsfelder erforderlichen Kommunikations- und Gesprächstechniken eingeführt sowie in die Methode der Sozialen Gruppenarbeit. Letztere beinhaltet auch die konkrete Anwendung von interaktiven Übungen und Spielen.

Ablaufplan_VertiefungJugendSoz_SoSe23.pdfAblaufplan_VertiefungJugendSoz_SoSe23.pdf

Das Seminar stellt eine Einführung in die Jugendsoziologie dar und soll Studierenden der Sozialen Arbeit einen soziologischen Blick auf ‚Jugend‘ und ‚Jugendliche‘ anbieten. Anhand ausgewählter Perspektiven auf die Lebensphase der Adoleszenz werden einerseits sowohl allgemeine Grundbegriffe, Normen und Lebensbedingungen präsentiert und diskutiert als auch charakterisierende empirische Erkenntnisse. Andererseits wird ein Schwerpunkt in der Auseinandersetzung mit sexueller und geschlechtlicher Diversität bestehen.

Sexualität und Geschlechtlichkeit sind wesentliche Strukturierungsmerkmale der gesellschaftlichen Ordnung. Insbesondere im Jugendalter wird eine sexuelle und geschlechtliche Identitätsentwicklung entscheidend relevant. Durch Institutionen, Diskurse, Normen sowie sozioökonomische Bedingungen sind dabei Sexualitäten und Geschlechtlichkeiten reguliert, in dem eine gesellschaftliche Einteilung in ‚normale‘ und anormale' Positionierungen besteht.  Mit dem Begriff der ‚Heteronormativität‘ wird dieses Strukturfundament in der Soziologie charakterisiert. Vor diesem Hintergrund geht es im Vertiefungsseminar auch darum, wesentliche theoretische und empirische Perspektiven der Jugendsoziologie auf die sexuelle und geschlechtliche Ordnung sowie Prozesse der Identitätsentwicklung zu erarbeiten.