Das Seminar stellt eine Einführung in die Familiensoziologie dar und bietet Studierenden der Sozialen Arbeit einen soziologischen Blick auf ‚Familie‘ an. Nach einer einführenden Sitzung, in der zentrale Begriffe, theoretische Ansätze und die Frage, welchen Nutzen der familiensoziologische Blick auf Familie für die Soziale Arbeit hat, werden in dem Seminar wesentliche Trends herausgegriffen, wie Familie sich in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten verändert hat und vor welchen Herausforderungen Familien und ihre einzelnen Akteure heute stehen. Dazu gehört die Zunahme vielfältiger Lebensformen (Sitzung 2) ebenso wie Veränderungen in den Erwerbsbedingungen von Eltern und den innerfamilialen Geschlechterverhältnissen (Sitzung 3). Mit der Polarisierung von Lebenslagen und der kulturellen Diversifizierung (Sitzung 4) kommen zwei wesentliche Lebenslagenaspekte hinzu. Die Digitalisierung und ihre Auswirkungen auf Familie (Sitzung 5) stellt eine weitere relevante Zeitdiagnose dar. In einer abschließenden Sitzung soll geklärt werden, was Familien heute brauchen und welche Infrastrukturen für Familien Unterstützung bringen können. Dabei sollen in jeder der sechs Veranstaltungen einerseits empirische Befunde präsentiert, aber auch relevante familiensoziologische Theorien zur Erklärung der jeweiligen Phänomene kennengelernt werden. Gemeinsam werden dann relevante Aspekte und Empfehlungen für die Soziale Arbeit mit Familien abgeleitet. Stichworte aus der Einführungsvorlesung in die Soziologie wie die Unterscheidung zwischen Mikro- und Makroperspektive, Struktur und Individuum, Lebenslagen und soziale Ungleichheit werden in dem Seminar immer wieder aufgegriffen. Zentral ist auch in diesem Seminar, dass die angegebene Literatur für jede Sitzung vorbereitet wird; die Literatur wird i.d.R. von der Dozentin in Moodle bereitgestellt. |
- Dozent/in: Claudia Zerle-Elsäßer