Die Soziologie befasst sich mit gesellschaftlichen Verhältnissen, sozialem Verhalten und damit, wie das alles eigentlich zusammenhängt. Mit theoretischen und empirischen Zugängen werden in der Einführungsvorlesung ausgewählte und zentrale Diskurse der Soziologie betrachtet, die vor allem für die Soziale Arbeit von Bedeutung sind. Dabei geht es z.B. um Individuen und gesellschaftliche Strukturen, um ‚Normalität‘ und ‚Abweichungen‘ oder auch um Macht und soziale Ungleichheit. Das Ziel wird es sein, den Studierenden analytisches ‚Werkzeug‘ an die Hand zu geben, um auf soziologische Perspektiven in ihrer Arbeitspraxis zurückgreifen zu können. Grundlage jeder Vorlesung wird die jeweils angegebene Literatur sein, die von A L L E N immer zu lesen ist. Zu Beginn jeder Sitzung erfolgt eine ca. 30minütige Wiederholung der vorangegangenen Sitzung anhand von vorbereiteten Fragen. Dafür wird in der Einführungssitzung eine Einteilung aller Seminarteilnehmer*innen in drei Gruppen vorgenommen. Diese Gruppe wird für die Dauer der Vorlesung bestehen bleiben und es gilt, dass in dieser Gruppe die Beantwortung sowie die Präsentation dieser Antwort selbstständig organisiert wird. |
- Dozent/in: Kerstin Oldemeier
Im Krieg in der Ukraine sterben derzeit täglich zahlreiche Menschen für eine Idee. Viele wollen nicht kämpfen, sondern versuchen das Land, ihre Heimat, zu verlassen. Dazu wird über "humanitäre Korridore" diskutiert. Die Diskussion ist kontrovers, denn wer das Land verlässt, schwächt die Verteidigungskraft des Landes. Gebiete werden beinahe menschenleer und die russischen Angreifer können nun sagen, wer fliehen wollte, ist geflohen, der Rest setzt sich freiwillig dem Risiko aus, im Krieg zu sterben. So begründen sie die Zerstörung mit schweren Waffen. Obwohl diese Argumente offensichtlich nicht vertretbar sind (kein einziger Zivilist darf gemäß des Genfer Abkommenst getötet werden), ist zu erwarten, dass die Einrichtung der humanitären Korridore einen schweren Angriff auf die Verbliebenen einleiten. So war es in Syrien. Man könnte nun berechnen und Prognosen erstellen, welche Maßnahme wie viele Todesopfer verlangt.
In diesem Modul werden wir uns mit diesem "Sollen" beschäftigen, d.h. wie wir normative Entscheidungen (was man tun soll) begründen können. Dieses Sollen ist das Fundament der Sozialen Arbeit.
Bildquelle: https://www.derstandard.de/story/2000133882690/ringen-um-humanitaere-korridore-in-der-ukraine
- Dozent/in: László Kovács
Im Modul Handlungsfelder 1 lernen die Studierenden die sozialarbeiterische Tätigkeit an der Schnittstelle von Kinder- und Jugendhilfe und Schule kennen. Kennzeichnend für das Handlungsfeld ist, dass die Begriffe Schulsozialarbeit, Jugendarbeit an Schule, schulbezogene Jugendarbeit oder auch Jugendsozialarbeit an Schule synonym verwendet werden, auch wenn sich hinter den jeweiligen Begriffen teilweise sehr heterogene Konzepte verbergen. Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede der jeweiligen Ansätze werden herausgearbeitet, insbesondere wird auf die Besonderheiten der bayerischen Angebotslandschaft eingegangen. Das Seminar ist zweigeteilt: In der Großgruppe findet im Rahmen einer Vorlesung (2 SWS) eine theoretische Einführung in Struktur und Aufgaben von Schule und Kinder- und Jugendhilfe statt. Darauf aufbauend befassen sich die Studierenden mit Aufgaben, Funktionen, rechtlichen Grundlagen, Fördermodalitäten und Kooperationsmodellen des sehr heterogenen Handlungsfeldes. Parallel zur theoretischen Einführung erfolgt eine handlungspraktische Einführung im Rahmen eines Seminars (2 SWS) in der geteilten Gruppe. Hier werden die Studierenden in die Methode der sozialen Gruppenarbeit und Förderung sozialer Kompetenzen entlang des Gruppenentwicklungsphasenmodells eingeführt, lernen praktische Übungen und deren Anwendung kennen.
- Dozent/in: Janine Linßer
Sozialarbeiter*innen sind gefragt. Sie sind ein unverzichtbarer Bestandteil der Sozialarbeit an Schulen.
Die Vorlesung vermittelt die Grundkenntnisse des Schulrechts in Bayern.
Sie benötigen folgenden Gesetzestext: Schulordnung für die Grundschulen, Carl Link Verlag, 8. Auflage 2021, 8,95 €
- Dozent/in: Mareike Rosner
Die Begleitung und Unterstützung von Menschen, die von Armut betroffen sind, ist eine der zentralen Aufgaben der Sozialen Arbeit.
Der Kurs “Rechtliche Grundlagen II” gibt einen Überblick über das Arbeitslosengeld I (SGB III), das Arbeitslosengeld II (SGB III) und die Sozialhilfe (SGB XII).
- Dozent/in: Sarah Maria Epple
Das Seminar stellt eine Einführung in die Familiensoziologie dar und bietet Studierenden der Sozialen Arbeit einen soziologischen Blick auf ‚Familie‘ an. Nach einer einführenden Sitzung, in der zentrale Begriffe, theoretische Ansätze und die Frage, welchen Nutzen der familiensoziologische Blick auf Familie für die Soziale Arbeit hat, werden in dem Seminar wesentliche Trends herausgegriffen, wie Familie sich in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten verändert hat und vor welchen Herausforderungen Familien und ihre einzelnen Akteure heute stehen. Dazu gehört die Zunahme vielfältiger Lebensformen (Sitzung 2) ebenso wie Veränderungen in den Erwerbsbedingungen von Eltern und den innerfamilialen Geschlechterverhältnissen (Sitzung 3). Mit der Polarisierung von Lebenslagen und der kulturellen Diversifizierung (Sitzung 4) kommen zwei wesentliche Lebenslagenaspekte hinzu. Die Digitalisierung und ihre Auswirkungen auf Familie (Sitzung 5) stellt eine weitere relevante Zeitdiagnose dar. In einer abschließenden Sitzung soll geklärt werden, was Familien heute brauchen und welche Infrastrukturen für Familien Unterstützung bringen können. Dabei sollen in jeder der sechs Veranstaltungen einerseits empirische Befunde präsentiert, aber auch relevante familiensoziologische Theorien zur Erklärung der jeweiligen Phänomene kennengelernt werden. Gemeinsam werden dann relevante Aspekte und Empfehlungen für die Soziale Arbeit mit Familien abgeleitet. Stichworte aus der Einführungsvorlesung in die Soziologie wie die Unterscheidung zwischen Mikro- und Makroperspektive, Struktur und Individuum, Lebenslagen und soziale Ungleichheit werden in dem Seminar immer wieder aufgegriffen. Zentral ist auch in diesem Seminar, dass die angegebene Literatur für jede Sitzung vorbereitet wird; die Literatur wird i.d.R. von der Dozentin in Moodle bereitgestellt. |
- Dozent/in: Claudia Zerle-Elsäßer
Das Seminar stellt eine Einführung in die Jugendsoziologie dar und soll Studierenden der Sozialen Arbeit einen soziologischen Blick auf ‚Jugend‘ und ‚Jugendliche‘ anbieten. Anhand ausgewählter Perspektiven auf die Lebensphase der Adoleszenz werden einerseits sowohl allgemeine Grundbegriffe, Normen und Zuschreibungen präsentiert und diskutiert als auch zentrale empirische Erkenntnisse. Andererseits wird ein Schwerpunkt in der Auseinandersetzung mit sexueller und geschlechtlicher Diversität bestehen. Sexualität und Geschlechtlichkeit sind wesentliche Strukturierungsmerkmale der gesellschaftlichen Ordnung. Insbesondere im Jugendalter wird eine sexuelle und geschlechtliche Identität entscheidend relevant. Durch Institutionen, Diskurse, Normen und Stereotype sind dabei unterschiedliche Sexualitäten und Geschlechtlichkeiten reguliert und in ‚normale‘ und ‚anormale‘ Positionierungen eingeteilt. Mit dem Begriff der ‚Heteronormativität‘ wird dieses Strukturfundament in der Soziologie charakterisiert. Vor diesem Hintergrund geht es im Vertiefungsseminar darum, wesentliche theoretische und empirische Perspektiven der Jugendsoziologie auf die sexuelle und geschlechtliche Ordnung sowie Prozesse der Identitätsentwicklung zu erarbeiten. Grundlage jeder Sitzung wird die jeweils angegebene Literatur sein, die von A L L E N immer zu lesen ist. Jede Sitzung wird damit beginnen, dass erst eine 20minütige (Gruppen-)Präsentation durch Studierende erfolgt, daraufhin diskutieren wir Fragen dazu. Dafür wird in der ersten Sitzung eine Einteilung aller Seminarteilnehmer:innen in drei Gruppen vorgenommen. Eine Gruppe wird abwechselnd für die Präsentation zuständig sein, die beiden anderen Gruppen entwickeln jeweils zwei Fragestellungen basierend auf der jeweiligen Literatur. Diese Gruppe wird für die Dauer des Seminars bestehen bleiben und es gilt, dass Sie in dieser Gruppe die Präsentation sowie die Entwicklung einer Frage selbstständig organisieren. Prüfungsleistung Studienarbeit zu einem Thema mit Seminarbezug 10 – 15 Seiten (exkl. Deckblatt, Inhalts- und Literaturverzeichnis) Abgabe: 31.08.2022 |
- Dozent/in: Kerstin Oldemeier